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FAPPiT – Wie schreibe ich einen Trennungsbrief?

Trennung per Brief ?

Vor dem endgültigen Bruch einer Beziehung, wird meist schon längere Zeit mit dem Gedanken der Trennung gehadert. Doch steht der Entschluss zur Trennung einmal fest, kommt gleich die nächste schwierige Frage auf: „Wie sag‘ ich es?“. Natürlich ist jede Beziehung anders und deshalb gibt es keine Patentlösung für die Trennung. Trotzdem möchten wir hier vor allem die Möglichkeit des Trennungsbriefes mit all seinen Vor- und Nachteilen durchleuchten. Auf den ersten Blick mag diese spröde, altmodisch oder sogar feige wirken, jedoch gibt es gute Gründe gerade auf die Briefform zurückzugreifen, vor allem bei gescheiterten Ehebeziehungen mit Scheidungsabsicht. Doch werfen wir zunächst einen Blick auf Beziehungen ohne Ehe, in denen eine Trennung bevorsteht.

 

Trennung in Beziehungen ohne Eheschließung

In Beziehungen ohne Eheschließung, ist die Frage nach der Art der Trennung eher eine moralische, als eine rechtlich formale. Doch in unserer Zeit der schnellen und vereinfachten Kommunikation mit Kurznachrichten, ist es verlockender denn je, sogar die persönlichsten Probleme auf unpersönlichste, schnellste Weise zu lösen. Ein kurzes SMS und die Beziehung scheint beendet. Dabei wird über die Gefühle des ehemals geliebten Partners rücksichtslos hinweggesehen und sein Bedürfnis nach einer Aussprache ignoriert, denn schließlich ist die Beziehung zu Ende und es besteht kein Bedarf nach Gefühlsduselei. Eine gute Moral oder gar Empathie hat hier nur wenig Platz!

Moralisch richtiger scheint es, die Trennung persönlich mitzuteilen. Doch dies ist meist mit langen und schwierigen Gesprächen verbunden und birgt die Gefahr unkontrollierter, emotionaler Ausbrüche oder erneuter, sinnloser Versöhnungsversuche. Nur zu gerne würden wir auf die unangenehmen Klärungsgespräche verzichten, zumal wir ja entschlossen sind, zu neuen Ufern aufzubrechen! Trotzdem ist es wichtig den Trennungsprozess, vor allem für einen selber, vollständig zu durchleben, denn sonst stauen sich unbewusst Emotionen, welche sich wiederum in späteren Beziehungen destruktiv auswirken können. Das Prinzip „aus den Augen aus dem Sinn“ funktioniert für Beziehung nicht wirklich und rächt sich mit Sicherheit irgendwann. Deshalb ist eine letzte Aussprache, trotz aller Unannehmlichkeiten, empfehlenswert. Doch falls ein persönliches Gespräch um jedem Preis gemieden werden soll, eignet sich gerade die Trennung per Brief. Im Brief kann die nicht mehr tragbare Situation in der ganzen Breite dargelegt werden, ohne ständig unterbrochen oder unkontrolliert emotional und verbal ausfällig zu werden. Gleichzeitig wird dadurch psychologisch der Trennungsprozess durchlaufen, welcher absolut notwendig ist, um sich von der Last der gescheiterten Beziehung zu befreien. Deshalb hilft der Trennungsbrief ironischerweise vor allem dem Schreibenden selber, ja sogar wenn der Brief am Ende gar nicht weggeschickt würde. Und doch gibt der Brief auch dem Expartner auf jeden Fall die Möglichkeit noch einmal zu verstehen, wie es zur Trennung kommen konnte. Ob er dann auf den Brief antworten will oder ihn ungelesen wegschmeißt, bleibt seine Wahl. Der Prozess der Trennung ist auf jeden Fall erst dann beendet, wenn keine gegenseitige Beschuldigungen oder gar vulkanartigen Gefühlsausbrüche mehr drohen, sobald das Thema der gescheiterten Beziehung berührt wird.

 

Vorschlag für den Aufbau eines persönlichen Trennungsbriefes

Um einen Brief in konstruktiver Weise zu schreiben, kann zu Beginn eine Einleitung, warum gerade die Trennung per Brief gewählt wurde, stehen. Danach sollten zunächst die positiven Aspekte aus der Vergangenheit, mit einem Dank erwähnt werden. Dies ist deshalb so wichtig, weil es die Bereitschaft erhöht, sich weiter auch die negativen Aspekte anzuhören, bzw. den Brief zu Ende zu lesen. Erst jetzt sollten die negativen Geschehnisse und Vorwürfe ausführlich von der Seele geschrieben werden. Dies mag erlösend wirken, jedoch kommt der wichtigste und befreiende Teil des Trennungsprozesses erst noch. Die Vergebung. Nur wenn ehrlich vergeben wird, kann der drückende Ballast wirklich losgelassen werden. Zum Ende kann der Brief, nach den Worten der Vergebung, mit einem Abschiedsgruß abgeschlossen werden.

Gerne können Sie unseren Musterbrief zur Trennung hier downloaden und ihn gegebenenfalls an Ihre ganz persönliche Beziehungsgeschichte anpassen.

 

Trennung in Beziehungen mit Eheschließung

In Ehebeziehungen mit Scheidungsabsicht bekommt die Trennung per Brief eine noch wichtigere Bedeutung, denn hier mischt sich das Gesetz ein. Um in Deutschland eine Scheidung vollziehen zu können, müssen nämlich verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. So muss z. B. die Ehe als gescheitert gelten. Für das Gericht ist dies dann der Fall, wenn sowohl Ehemann, als auch Ehefrau die Scheidung beantragen oder der andere dieser auch zustimmt. Dies ist aber nicht die einzige Voraussetzung. Als gescheitert gilt die Ehe auch erst dann, wenn seit der Trennung ein Jahr vergangen ist, oder, bei Uneinigkeit über die Scheidung, das Getrennt-leben bereits über drei Jahre andauert. Natürlich gibt Ausnahmen bei sogenannten Härtefällen, wenn Alkohol- oder Drogenmissbrauch der Grund des Scheidungswunsches ist.

Die Trennung im juristischen Sinn ist wiederum dann gegeben, wenn die Ehepartner ohne häusliche Gemeinschaft leben und wenn zumindest ein Ehegatte diese auch nicht mehr herstellen will. Der springende Punkt der Geschichte ist der nachweisbare Trennungszeitpunkt. Machen die beiden Scheidungsparteien nämlich vor Gericht unterschiedliche Angaben zum Trennungszeitpunkt, kann dies das Scheidungsverfahren in die Länge ziehen, was wiederum die Kosten deutlich erhöhen kann.

Deshalb bietet sich vor allem bei Scheidungsabsicht die Trennung per Brief an, weil darin unter anderem das so entscheidende Trennungsdatum festgehalten ist. Empfehlenswert ist zudem, den Brief per Einschreiben zu schicken und so einen weiteren Nachweis zu haben. Vor Gericht gelten sowohl die Kopie des Briefes, als auch die ausgedruckte Fax-Bestätigung, wenn der Brief per Fax geschickt wurde. Aber auch lebendige Zeugen bei einem persönlichen Gespräch sind von großem Nutzen.

 

Inhalt des Trennungsbriefes

Im persönlichen Trennungsbrief sollte im Hinblick auf die gerichtliche Scheidung klar und deutlich festgehalten werden, dass die Ehe subjektiv für gescheitert gilt und deshalb der Trennungsbeschluss feststeht. Weiter muss erwähnt werden, dass es künftig keinen gemeinsamen Haushalt mehr gibt, keine gemeinsame Unternehmungen und auch kein gemeinsames Bankkonto.

Hier ein Beispiel eines Musterbriefes zur Trennung mit Scheidungsabsicht, dass Sie gerne für sich übernehmen und anpassen können oder auch zum download hier:

 

Hallo ______________,

ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass unsere Ehe gescheitert ist. Deshalb habe ich beschlossen, mich von dir endgültig zu trennen. Bitte finde dich mir meiner Entscheidung ab. Diese schriftliche Mitteilung ist leider nötig, um die vom Gesetz vorgegebenen Bedingungen für die von mir gewünschte Scheidung zu erfüllen.

 

Deshalb bitte ich dich, ab sofort folgende Änderungen zu akzeptieren:

  • Ab sofort werden wir keinen gemeinsamen Haushalt mehr führen, was heißt, dass jeder für sich selber zu sorgen hat. Alle gegenseitigen Versorgungsleistungen wie z. B. Einkaufen, Kochen, Waschen, etc. werden sofort eingestellt.
  • Ab sofort unternehmen wir nichts mehr gemeinsam. Jeder gestaltet ab jetzt seine Freizeit für sich allein.
  • Ab sofort werden wir kein gemeinsames Bankkonto mehr führen. Sobald ich mein eigenes Konto eingerichtet habe, werde ich dir die neue Bankverbindung bekannt geben.

 

Da meine Entscheidung, mich von dir zu trennen und die oben genannten Punkte umzusetzen, wirklich endgültig ist, bitte ich dich, künftig alles weitere und notwendige auf rein sachlicher Ebene mit mir zu klären.

 

Ort, Datum, Unterschrift _____________________

 

Fazit

Die Trennung von seinem Partner ist meist eine ziemlich unangenehme Angelegenheit. In Beziehung ohne Eheschließung läuft die Trennung vor allem auf emotionaler und moralischer Ebene ab. In Ehebeziehungen jedoch sollte zusätzlich beachtet werden, dass hier vieles gesetzlich geregelt ist. So müssen verschiedene Bedingungen erfüllt werden, bevor das Scheidungsverfahren eingeleitet werden kann. Das Trennungsjahr ist eine dieser gesetzlichen Bedingungen. Ein häufiger Streitpunkt vor Gericht, ist der Beginn der Trennung, also der genaue Trennungszeitpunkt. Dieser sollte schriftlich als Nachweis in einem Trennungsbrief festgehalten werden, um unnötige Verzögerung und Kosten im Scheidungsverfahren zu vermeiden. Zum Ende soll hier noch erwähnt werden, dass gescheiterte Versöhnungsversuche das Trennungsjahr nicht verzögern. Das Gesetz will nämlich genau diese Möglichkeit der Versöhnung oder die Festigung der Scheidungsabsicht während dieses Jahres ermöglichen, damit Klarheit über die Ehebeziehung bzw. Scheidungsabsicht entsteht.

 

Links:

http://www.familienrecht-allgaeu.de/de/muster-trennungsbrief.html

https://www.scheidung.io/info/trennungsbrief-muster/

http://www.freundin.de/psycho-liebe-sex-beziehung-beenden-schriftliches-aus-schluss-machen-per-brief-210907.html

https://www.elitepartner.de/magazin/thema/schluss-machen

http://www.wunderweib.de/trennung-brief-2288.html

 


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