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Der Vater im Laufe der Schwangerschaft und der Geburt des Kindes

Es ist so weit. Endlich schwanger. Oder in manchen Fällen auch plötzlich schwanger. Dass die werdende Mutter im Mittelpunkt all dessen steht, ist unbestritten. Was aber bedeutet die Schwangerschaft für den Vater?

Für Männer stellt sich die Vaterschaft etwas ungewisser dar als für Frauen die Mutterschaft, denn Männer beschäftigen sich im Durchschnitt weniger mit dem Thema Schwangerschaft als Frauen. Dennoch bedeutet die Schwangerschaft auch eine starke Veränderung für den Vater. In der Beziehung, bei den Aufgaben und als Hilfe während der Schwangerschaft. Und da nur ein gutes Team gewinnen kann, sollte man sich gemeinsam auf die Aufgaben vorbereiten.

 

  1. Was kann die Rolle des Vaters sein

Wie zu Beginn bereits erwähnt, scheint alle Last des Kinderkriegens auf der Mutter zu liegen und die Einflussnahme des Vaters eingeschränkt zu sein. Beschäftigt man sich aber ein wenig mit dem Thema, so lässt sich eine Aufgabenteilung relativ gut aus der Situation ableiten. Denn als Team lässt sich die Schwangerschaft deutlich besser meistern als allein.

Da die Frau während der Schwangerschaft körperlich und psychisch eine sehr große Veränderung erfährt und sich daher auf das Wohl des Kindes und ihr eigenes Wohl konzentrieren muss, ist sie als Mutter selbstfokussiert: „Wie fühle ich mich, was darf ich essen und was nicht, welche Untersuchungen sind wichtig usw.?“

Wer aber verstärkt auf sich achten muss, hat weniger Aufmerksamkeit für das Drumherum. Hieraus ergibt sich jedoch, dass alle Themen um die Mutter und das Kind herum Fokus des Vaters sein können. Deswegen ist es möglich, dass der werdende Vater eine unterstützende Rolle im praktischen Sinne einnimmt, wie z. B. bei der Organisation von Terminen, der Vorbereitung und bei körperlichen Tätigkeiten sowie beim seelischen Support. Zudem kann er auch die Rolle des Motivators übernehmen, denn vielen Frauen ist es genauso wichtig, dass Männer Verständnis für ihr offensichtliches Gefühlwirrwarr zeigen und sich in die Situation der Frau hineinversetzen können.

Unabhängig davon, wie stark sich der Vater einbringt und die Rolle als Motivator und Unterstützer einnimmt, ist ein Punkt unumstößlich. Die größte Veränderung ist nämlich, dass die Frau und das Kind in den neun Monaten in allen Belangen zuerst kommen und dann der Vater. Für eine Beziehung, in der beide gleichgestellt waren oder in welcher der Mann mehr Aufmerksamkeit verlangte, kann diese Änderung der Rangordnung die größte Herausforderung bedeuten.

 

  1. Was kommt in den neun Monaten auf den Vater als Motivator und Unterstützer zu?

Insgesamt kommt auf den Vater Folgendes zu, wenn er die Rolle als Unterstützer ausübt.

 

vaterrolle

Vatterrollen

 

Seelischer Support während der gesamten Zeit

  • Während der gesamten Zeit sollte der Vater gelassen sein und den Ruhepol in der Beziehung bilden. Verständnis für die eigene Frau und die Situation ist die beste Lösung für manchen Streit, der aufkommen kann. Insbesondere Gelassenheit beim Zuhören bezüglich Veränderungen wird das Zusammenleben deutlich entspannter machen.

 

Besuche beim Arzt

  • Insgesamt kommen während der Schwangerschaft viele Untersuchungen auf das Paar zu. Bereits ab der Woche bei Feststellung der Schwangerschaft. Die erste Ultraschall-Untersuchung im Zeitraum 8. – 12. Schwangerschaftswoche (SSW), im Zeitraum 18. – 22. SSW gibt es eine zweite Ultraschall-Untersuchung und im Zeitraum 28. – 32. einen dritten Doppler-Ultraschall zur Feststellung einer Gestosegefährdung sowie vieles mehr.
  • Hier kann der Vater sich besonders gut einbringen. Die Termine vorbereiten, Materialien sammeln und ordnen sowie recherchieren, welche zusätzlichen Untersuchungen und Möglichkeiten bereitstehen, z. B. welche Leistungen sind Teil der Versicherung, bei welchen Leistungen muss man extra bezahlen, wie sammelt und bewahrt man alle Unterlagen auf etc.?
  • Dadurch kann sich die Mutter auf den eigenen Körper konzentrieren und entspannter auf die Ergebnisse der Untersuchungen warten. Wichtig ist vor allem, in stressigen Situationen vor Untersuchungsergebnissen diese gemeinsam zu besprechen und zu unterstützen, auch wenn es schlechte Nachrichten geben kann.
  • Am besten wäre es, wenn der Vater bei allen Untersuchungen dabei ist. Das kann wegen der Arbeit aber oft nicht verwirklicht werden. So sollte er allerdings mindestens bei den fünf wichtigsten dabei sein und alle zwei Wochen mitkommen. Auf jeden Fall sollten alle Untersuchungsbesuche zusammen besprochen werden.

 

Geburtsvorbereitung

  • Sich in die Lage der Frau hineinzuversetzen ist einer der Schlüsselfaktoren bei einer Schwangerschaft. Dies kann der Vater besser bewerkstelligen, wenn er bei den Geburtsvorbereitungskursen mit dabei ist. Dort wird gezeigt, was genau mit dem Körper der werdenden Mutter im Prozess der Entwicklung des Babys passiert und wie die Mutter bei der Entbindung atmen soll. In jedem Fall ist die Theorie natürlich oft ganz anders als die Realität, eins ist jedoch gewiss: Die Mütter entwickeln während der Schwangerschaft langsam eine Beziehung zum Kind und verändern sich Schritt für Schritt.

 

Suche nach der Hebamme

  • Eine Hebamme zu finden, kann in bestimmten Städten zur Herausforderung werden. Hier ist sofortiges Handeln gefragt. Eine Liste mit Hebammen erstellen, Termine vereinbaren und anschließendes Kennenlernen. Alles Aufgaben, die der Vater mitplanen kann.

 

Suche nach dem Namen

  • Namensbücher bieten Babynamen für Mädchen und Jungen an, was die Suche ein wenig erleichtern kann. Mehr gibt’s im Internet: Den passenden Kindernamen findet man beispielsweise beich und auf vielen Baby-Seiten.

 

Babysachen kaufen

  • Schon im dritten Schwangerschaftsdrittel sollte man die Erstausstattungfür das Baby besorgen, einen Wickelplatz und eventuell ein Kinderzimmer planen und einrichten. Hier kann der Vater das Budget planen und die Ausgaben in den Monaten kalkulieren. Zudem kann er Testberichte für Kinderwagen und andere Dinge studieren, Shops entdecken, Preise abstecken und den Aufbau übernehmen.

           

Kreißsaal

  • Etwa drei Wochen vor dem Geburtstermin sollte man die eigentliche Geburtssituation planen: Transport in die Klinik, wichtige Telefonnummern notieren, den Babysitter abrufbereit haben und in der Arbeit informieren, dass man ggf. schnell weg muss. Man sollte außerdem Hilfe für die erste Zeit nach der Geburt organisieren. Besteht zum Beispiel unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, bei der Krankenkasse Unterstützung für eine Haushaltshilfe zu erhalten?

 

Nach der Geburt

  • Ist die Geburt geschafft, kommt weitere Arbeit auf die Familie zu. Die Eltern müssen für ihr Baby wichtige Behördengänge nach der Geburt erledigen und gesetzliche Formalien erfüllen. Man muss auf Fristen achten, so muss z. B. die Geburtsurkunde beim Standesamt innerhalb einer Woche nach der Geburt beantragt werden. Außerdem sollte man sich um Elterngeld, Kindergeld und eine Kinderversicherung kümmern. DieVaterschaftsanerkennung betrifft nur unverheiratete Paare. Wenn notwendig, sollte man natürlich einen Krippenplatz beantragen. Aber auch Verwandte und Freunde wollen mit Bildern und Karten beglückt werden.

 

Wohnung

  • Auch die Wohnung muss vorbereitet werden. Das Kinderzimmer muss neu eingerichtet werden, Kindersicherungen müssen im Haus oder in der Wohnung platziert werden und falls der Platz nicht ausreicht, ein Umzug erledigt werden.

  

  1. Wie kann man als werdende Mutter den Vater auf diese Rolle vorbereiten?

Wenn man sich all das oben Genannte vergegenwärtigt, sieht man, wie viel Arbeit auf die Familie zukommt. Werdende Väter sind sich der Situation oft nicht so bewusst wie die Mütter. Vielleicht fällt es Frauen leichter, denn sie befinden sich vom ersten Tag der Schwangerschaft an „in einer höheren Bereitschaft“ und sie spüren fast täglich Veränderungen. D. h. auch als Frau muss man sich in den Mann hineinversetzen können, um ihn gleich bei Beginn der Schwangerschaft auf Kurs zu bringen.

Die werdende Mutter sollte also gleich am Anfang den Vater emotional auf die Gesamtsituation vorbereiten. Sie sollte dem Vater mit allen Aufgaben vertraut machen und mit ihm besprechen, wie er sich die Rolle vorstellt und was er machen kann. Dabei sollte man sich die Vorlieben der Männer zunutze machen.

Zeitplanung, Budgetplanung, Einkauf technischer Geräte, Terminvorbereitung … all das sind Themen, die viele Männer nicht unbedingt als Belastung empfinden.

Diese Absprachen dann auch durchzuhalten, ist natürlich nicht immer einfach, denn vor allem beim ersten Kind ist auch die zukünftige Mama ganz mit sich selbst und dem in ihr entstehenden neuen Leben beschäftigt. Die Frau kann ihrem Mann aber helfen, indem sie frühzeitig mit ihm über das Baby spricht oder ihn bittet, bei den verschiedenen Untersuchungen, wie zum Beispiel Ultraschall, anwesend zu sein und aktiv Aufgaben zu übernehmen. Je früher der Vater das weiß, desto besser kann er sich darauf einstellen, es in sein Leben einplanen und umsetzen.

Daniel Baily, ein Kinderpsychiater und Arzt im Krankenhaus St. Marguerite in Marseille sagt, dass „der Vater lernen muss, sich mit der Realität des Kindes auseinanderzusetzen, er muss von Anfang an in die Beziehung mit dem Baby eingeschlossen werden.“ Es gibt viele Bücher, die von Babys handeln, außerdem auch verschiedene Blogs und Videos im Internet, aus denen man Wissenswertes über Babys, Schwangere und ihren Zustand erfahren kann. Die Mütter, deren Männer auf diese Art und Weise vorbereitet waren, stimmen zu, dass dies für die Zeit vor und nach der Geburt des Kindes sehr hilfreich war.

 

  1. Fassen wir zusammen

 

  • Väter sind weniger vorbereitet als Mütter und wissen in vielen Fällen nicht, was alles auf sie zukommt.
  • Wegen der unzureichenden Vorbereitung der Männer sollten Mütter mit ihren Partnern schon zu Beginn der Schwangerschaft reden und diese mit konkreten Beispielen einbeziehen.
  • Väter können stark unterstützen, wenn sie wissen, was zu tun ist. Sie sollten über alles im Bilde sein, was auf sie zukommt. Er übernimmt die Rolle des Unterstützers, während die Mutter sich auf den Körper, das Wohlbefinden, das Kind und die Gesundheit konzentriert.
  • Konkrete Punkte sind: Wohnungsumzug, Untersuchungen organisieren und besuchen etc.
  • Psychische Unterstützung: da sein, vor allem vor Untersuchungen und bei Untersuchungsergebnissen.

 

Hier könnt Ihr auch eine Liste an Babyportalen finden für weitere Informationen: Überblick über Babyportale


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