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FAPPiT UP – Winterreifenpflicht – Eine kurze Übersicht (1 von 2)

Vorab: In den beiden Artikeln „Winterreifenplicht – Eine kurze Übersicht“ und „Winterriefen – Wo kaufen und Wie montieren“ werden wir beschreiben, wann und wieso Winterreifen montiert werden müssen und wenn welche Vorteile die verschiedenen Arten des Kaufs und der Montage haben.

Wie immer recherchieren wir alle Inhalte in Netz und übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit sondern geben vielmehr einen Überblick über Aspekte, die jeder einzelne Autofahrer beachten bzw. jedes Jahr überprüfen sollte.  

 

Die Situative Winterreifenpflicht

Der erste Schnee fällt und es ist Zeit für die Winterreifen, oder bin ich dann bereits zu spät dran?

Woran muss man sich als Autofahrer orientieren, wenn es um den Wechsel zwischen Sommer und Winterreifen geht? Wenn die leichten Sommerkleider eingemottet werden und der erste Schnell fällt? Oder muss das Auto von Oktober bis Ostern mit passenden Reifen „eingekleidet“ werden?

In Deutschland wurde die Winterreifenpflicht  im Dezember 2010  eingeführt und richtet sich nicht nach der Jahreszeit, sondern nach den Straßenverhältnissen. D.h. basierend an den Wetterverhältnissen muss jeder Autofahrer einschätzen, wann die richtige Zeit für die Winterreifen ist.

Dem Gesetzgeber war es wichtig, dass das Auto den Verhältnissen gemäß Winterfest ist. Wenn es also Im August bereits schneit und man möchte das Auto benutzen, ist es Zeit für Winterreifen.

Paragraph 2 der StVO regelt die Winterreifenpflicht und ist damit eine Verhaltensvorschrift für alle Kraftfahrer. Damit muss jeder Kraftwagenfahrer vor Fahrantritt die Witterungsverhältnisse prüfen und bestimmen, ob sein Fahrzeug auf die Straßenverhältnisse ausreichend vorbereitet ist.

Der Gesetzgeber schreibt damit eine sogenannte situative Winterreifenpflicht vor, wobei die Merkmale Schnee, Schneematsch, Schnee-, Eis-oder Reifglätte und Glatteis für die Winterreifenpflicht betrachtet werden müssen.

Bei der Betrachtung ist aber nicht nur wichtig, die Verhältnisse beim Start einer Reise zu berücksichtigen, sondern die gesamte Länge bis hin zum Reiseziel zu betrachten. Dies ist besonders wichtig, wenn zum Beispiel längeren Fahrten oder Fahrten durch das Gebirge geplant sind. Dann muss das Kraftfahrzeug auf der gesamten Route Wetterfest sein.

Experten aber empfehlen, dass man sich an der O-O-Regel orientieren sollte und damit von Oktober bis Ostern mit Winterbereifung fahren sollte. Fällt aber vor Oktober oder nach Ostern noch Schnee sind Winterreifen zu nutzen.

Aber nicht alle Fahrzeuge sind von der Winterreifenpflicht betroffen. Zum Beispiel sind Nutzfahrzeuge, soweit für diese bauartbedingt keine Winterreifen verfügbar sind nicht von dem Gesetzt betroffen. Gleiches gilt für Wohnwagen und Anhänger. Dennoch wird auch hier aus Sicherheitsgründen eine geeignete Bereifung empfohlen. Ob Ihr Fahrzeug von der Pflicht befreit oder Frei ist, sollten sie daher gründlich prüfen.

Wie hoch ist das Bußgeld und wer muss zahlen?

Sind die Temperaturen oder der erste Schnee gefallen und auf das Fahrzeug wurden keine Winterreifen montiert macht man sich als Fahrer und als Halter strafbar auch wenn es ggf. August oder April ist.

Als Autofahrer muss man je nach Tatbestand mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro bis 100 Euro rechnen und 1 Punkt in Flensburg und bei Unfallfolge sogar mit bis zu 120 Euro. 

Ab 1. Januar 2018 wird aber nicht nur der Fahrer zur Kasse gebeten, sondern auch der Halter des Fahrzeugs zur Verantwortung gezogen. Für den Halter beträgt das Bußgeld dann 75 Euro.

Schwerwiegender als das Bußgeld können aber die Folgen eines Unfalls sein. Hierbei sind natürlich das eigene Wohl aber auch das Wohl andere der wichtigste Grund auf die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu achten.

Aber auch die Anerkennung einer Teilschuld kann aus der fehlenden Winterbereifung folgen oder Diskussion mit der Kfz- und Haftpflichtversicherung entstehen.

Hierbei muss die Versicherung jeden Fall einzeln prüfen und eine Fahrlässigkeit nachweisen, nichtdestrotz kann dies zu Verzögerung der bei der Zahlung und zu unnötigem stress führen. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass die Kfz-Versicherung bei grober Fahrlässigkeit eine Eigenbeteiligung von bis zu 5.000 Eure verlangen kann.

Das wichtigste Argument für die Winterreifen bleibt aber die eigene Sicherheit und die Sicherheit andere im Straßenverkehr.

Wieso sind Winterreifen sicherer?

Der Bremsweg bei einer mit Schnee bedeckten Fahrbahn ist bei einem Auto mit Sommerreifen doppelt so lang wie im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Winterreifen. Gut gepflegte Winterreifen könne den Bremsweg damit deutlich verringern und Unfälle vermeiden oder den Schaden reduzieren.

Die bessere Wintertauglichkeit liegt insbesondere an zwei wesentlichen Merkmalen des Winterreifens. Die weichere Gummimischung und die höhere Profiltiefe.

Eine weichere Gummimischung ermöglicht bei tieferen Temperaturen eine bessere Bodenhaftung. Denn ein Sommerreifen wird bei kalten Temperaturen zu hart und verliert an Bodenhaftung und dies resultiert damit in einem längeren Bremsweg und eine schlechtere Spurtreue.

Daher ist es auch ohne Schnee empfehlenswert Winterreifen zu montieren.

Bei Schnee und Matsch hilft dann noch zusätzlich die bessere Profiltiefe. Ein Winterreifen hat zwischen den Profilblöcken mehr Freiräume d.h. tiefere und breitere Profilrillen in denen sich bei der Fahrt Schnee absetzen kann. Dieser abgesetzte Schnee ermöglicht bei fahren über Schnee eine höhere Reibung und damit bessere Traktion als ein Sommerreifen mit kleinere Profiltiefe.

Was beeinflusst die Wirksamkeit der Winterreifen?

Die Vorteile eines Winterreifens basieren auf einer weicheren Mischung und auf einer größeren Profiltiefe. Gehen beide Merkmale mit der Zeit kaputt, lässt die Wirksamkeit der Winterreifen nach und es besteht ein höheres Unfallrisiko.

Daher sollte man als Autofahrer auf das Alter und die Profiltiefe der Winterreifen achten.

Um den Reifenverschleiß zu erkennen, sollte man die Profiltiefe regelmäßig messen und darauf achten, dass Winterreifen nach Empfehlung des ADACs mindestens ein Restprofil von 4 Millimeter haben.

Zwar schreibt der Gesetzgeber hier nur 1,6 Millimeter vor, dies wäre laut ADAC bereits ein hoher Verschleiß und hätte starke Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Winterreifen.

Auch auf das Alter der Winterreifen sollte geachtet werden. Denn mit der Zeit und vor allem mit einer falschen Lagerung geht die Elastizität bzw. die Weichheit der Winterreifen verloren und damit auch die besseren Fahreigenschaften bei Kälte.

Winterreifen sollten immer dunkel, trocken, kühl und stehend gelagert werden, um die Eigenschaften lange genug zu bewahren.

Der Gesetzgeber schreibt kein expliziten Wechsel nach X-Jahre vor, dennoch werden Händler verpflichtet Reifen, selbst wenn sie unbenutzt sind, nach mehr als fünf Jahren Lagerung nicht mehr als neu sondern als gebrauchte Ware zu kennzeichnen und zu verkaufen.

Nach Einschätzung von Experten lässt bereits nach ungefähr vier Jahren die Qualität aufgrund verschiedene Faktoren wie z.B. Verschleiß, Alterung des Materials oder Reifenschäden nach.

Daher sollte man das Alter immer im Auge behalten, insbesondere wenn man gebrauchte Reifen kauft. Denn je nach Alter und Lagerung bedeutet ein gebrauchter Satz Winterreifen zwar einem geringeren Preis aber ggf. auch ein höheres Unfallrisiko.

Wer zusätzlich auf Nummer sicher gehen möchte sollte im Winter auch wöchentlich den Reifendruck messen und darauf achten, dass es nicht zu einem Druckverlust aufgrund zu niedriger Temperaturen kommt. Viele Fahrzeuge verfügen bereits über automatischen Reifendruckkontrollsystemen, die diese Arbeit übernehmen. Als Autofahrer sollte man nur darauf Acht geben, dass das System stets einwandfrei funktioniert.

Das Alter und die Profiltiefe bestimmen

Mit Hilfe der DOT-Nummer kann jeder Laie einfach das Alter der Winterreifen bestimmen.

Die DOT-Nummer ist bei jedem Winterreifen auf der Seite eingeprägt und gibt Auskunft darüber, wie alt die Reifen sind. Hierbei muss man nur auf die letzten vier hervorgehobenen Zahlen achten. Denn diese geben erst die Kalenderwoche und dann das Jahr der Fertigung an.

ist die DOT-Nummer z.B. DETx4503, so weiß man dass die Reifen in KW 45, 2003 gefertigt wurden und damit ungefähr im Oktober 2003.

Für die Profiltiefe sind günstige Profiltiefenmesser geeignet oder auch einfache Messinstrumente wie ein Zollstock. Bei Youtube finden sich zahlreiche Videos, die anschaulich zeigen, wie man die Profiltiefe messen kann.

Alternativ kann dies auch immer eine TÜV geprüfte Werkstatt machen.

Wie erkennt man Winterreife?

Winterreifen können am besten an dem an der Schneeflocke dem „Schneeflockensymobl“ oder „3 Peak Mountain Snow Flake, 3PMSF“ an der Flanke erkannt werden. Hinter diesem Symbol steht ein Prüfverfahren, dass sicherstellt, dass nur Reifen mit besseren Werten als Vergleichsreifen dieses Kennzeichen erhalten.

Zwar werden Winterreifen oft auch mit den Buchstaben M+S (Schnee und Matsch) gekennzeichnet, diese Kennzeichnung ist aber nicht standardisiert und hat dazu geführt dass viele auch nicht wintertaugliche Reifen damit bedruckt wurden.

Ab dem 1 Januar 2018 müssen aber Winterreifen über dieses Kennzeichen verfügen.

Autohalter, die bereits vor der gesetzlichen Änderung M+S Reifen gekauft haben, die bis zum 31 Dezember 2017 produziert wurden, dürfen diese noch bis zum 30 September 2024 nutzen.

Wer hilft mir bei der Auswahl von Winterreifen?

Die Leistung von Winterreifen wird regelmäßig  in Tests überwacht. Unabhängige Reifentests werden durch den ADAC und bestimmte Fachzeitschriften wie Auto Bild oder Auto Motor Sport durchführt. Diese geben einen sehr guten Überblick über die Qualität und Preis der Winterreifen. Je nach Budget, Fahrverhalten und Region kann man dann die besten Winterreifen aussuchen.

Beim Kauf sollte man daher auf die folgenden Kriterien achten:

  1. Gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung (M+S und Alpine-Symbol)
  2. Qualität Standards bestimmter Marken und Hersteller
  3. Unabhängige Reifentests
  4. Region
  5. Budget
  6. Fahrverhalten
  7. Fahrnissen

In dem nächste Artikel zu dem Thema werden wir darauf eingehen was die Vor- und Nachteile bei einem Online vs. Offline Kauf sind und ob man die Bereifung selber wechseln sollte oder es in einer Werkstatt machen lässt.

Weiterführende Links:


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